Wo ist Gott in dieser Welt?


Du fragst dich vielleicht: „Warum denn schon wieder ein Buch über die Frage des Leids – es gibt doch schon so viele?!“ Die Antwort ist, dass die meisten dieser Bücher ihr Augenmerk auf das Problem des moralischen Übels legen. Dieses Buch konzentriert sich stattdessen auf das sogenannte
Problem des natürlichen Übels. Mein Fokus liegt also auf der zerbrochenen Natur – hauptsächlich auf dem Coronavirus, aber auch auf allen anderen Arten von Krankheiten und Naturkatastrophen wie Erdbeben und Tsunamis.

Schmerz und Leid gehen auf zwei verschiedene Ursachen zurück. Erstens gibt es Leid infolge von Naturkatastrophen und Krankheiten, für die der Mensch nicht (direkt) verantwortlich ist: Erdbeben, Tsunamis, Krebserkrankungen und das Coronavirus. Dies führt zu dem Problem des Schmerzes oder, wie es oft genannt wird, zum Problem des natürlichen Bösen. Diese Terminologie ist etwas unglücklich, da das Wort „böse“ einen moralischen Unterton hat und weder Erdbeben noch Viren moralische
Akteure sind.
Zweitens gibt es Leid, für das Männer und Frauen direkt verantwortlich sind: durch Hass motivierte Handlungen, Terror, Gewalt, Missbrauch und Mord. Das führt zu dem Problem des moralischen Bösen. Die Christchurch
Cathedral in Neuseeland, die Coventry Cathedral in England und die Frauenkirche in Dresden sind eindrucksvolle und bewegende Sinnbilder für diese zwei Problematiken.
Diese drei ruinierten Gebäude tragen zweierlei Spuren.
Zum einen zeigen sie Hinweise auf die Schönheit und Eleganz, die sie einst besaßen. Andererseits sieht man ihnen auch Narben von großen Katastrophen an – einem Erdbeben in Christchurch und Bombenanschlägen in Coventry und Dresden. Jede Kirche bietet daher ein gemischtes Bild von Schönheit und Zerstörung.
Gemeinsam erinnern sie uns daran, dass es unwahrscheinlich ist, irgendwelche einfachen Antworten auf die tiefen existenziellen Fragen zu finden, die aus einer Katastrophe entstehen. In solchen Zeiten ist das Bild für viele mehr als diffus – es ist extrem durcheinander. Diejenigen
von uns, die abseits des unmittelbaren Schmerzes anderer stehen, laufen Gefahr, nicht sensibel genug damit umzugehen.
Es gibt jedoch einen Unterschied zwischen Christchurch und Coventry. Die Kathedrale in Christchurch stürzte infolge der Verschiebung tektonischer Platten ein.
Die Kathedralen in Coventry und Dresden wurden durch einen Krieg zerstört. Einige Leute haben das Christchurch-Erdbeben mit 9/11 verglichen, weil es eine ähnliche nationale Schockwelle auslöste; aber es gibt auch hier einen großen Unterschied.
Die Zerstörung des World Trade Centers war kein natürliches Unglück: Es war eine moralische Katastrophe.
Es war ein Resultat menschlicher Bosheit. Erdbeben hingegen sind natürliche Katastrophen, keine moralischen.
Natürlich hängen moralisches und natürliches Unheil mitunter zusammen. Die Sache ist kompliziert, denn eins kann zum anderen führen: Gierige kommerzielle Abholzung kann zur Ausbreitung von Wüsten führen, die wiederum Unterernährung und Krankheiten mit sich bringen können. Aber im Fall des Coronavirus scheinen wir es mit einem natürlichen Übel zu tun zu haben (obwohl auch hier moralisches Übel in der Gestalt von Hamsterkäufen lauert). Es lässt sich kaum vermeiden, dass Verschwörungstheoretiker versuchen, die Schuld auf einen Menschen zu schieben. Menschen sind an der Virusübertragung beteiligt, aber nicht aus vorsätzlichen oder anderen Gründen.

Eine überraschende Bestätigung liefert hier auch der
atheistische Philosoph John Gray:
„Es ist dringend nötig, die allgemeine Auffassung der Menschen zu ändern, die sich als von Natur aus gute Geschöpfe betrachten, die aber unerklärlicherweise mit einer Geschichte von Gewalt und Unterdrückung zu kämpfen haben. Damit sind wir am Kern des Realismus und seinem wichtigsten Stolperstein für die vorherrschende Meinung angelangt: ihre Einsicht der angeborenen Unvollkommenheit von Menschen.
Fast alle vormodernen Denker gingen davon aus, dass die menschliche Natur festgelegt und fehlerhaft ist, und in diesem, wie in vielen anderen Punkten kamen sie der Wahrheit erstaunlich nahe. Eine Theorie, die der menschlichen Natur gutartige, friedfertige oder vernünftige Impulse unterstellt, ist unglaubwürdig.“
Hier haben wir einen Atheisten, der die grundlegende Lehre über den Sündenfall und die Auswirkungen der Rebellion des Menschen gegen Gott – und damit auch über die Realität der Sünde in der Welt – unterstützt.
Sobald wir begriffen haben, dass wir unvollkommen sind, wäre eine realistischere, sachlichere Formulierung des Problems des moralisch Bösen eher folgende: „Ich denke und tue Böses. Wenn es also einen Gott gibt, warum duldet Er mich?“
Mal anders gefragt
Es ist also offensichtlich, dass es sowohl in der menschlichen als auch in der physischen Natur schwere Mängel gibt.

Die Welt ist voll von gewalttätigem und unmoralischem menschlichen Verhalten sowie von Erdbeben, Tsunamis, Krebserkrankungen und der Coronavirus-Pandemie.
Wir könnten jetzt endlos darüber diskutieren, was ein guter, liebevoller und allmächtiger Gott tun sollte oder hätte tun können. Die Erfahrung zeigt aber, dass es für keinen ein befriedigendes Ergebnis dieser Diskussion geben wird. Das liegt daran, dass, was wir auch sagen, wir nichts daran ändern können, wo wir sind und wie die Welt ist. Wir alle sehen uns mit denselben zusammengewürfelten Bildern konfrontiert, die einer ruinierten Kathedrale gleichen – mit der Schönheit einer Blume, die sich der Sonne öffnet, bis hin zu unschönen Dingen wie einem Coronavirus, das das menschliche Atmungssystem zerstört.
Als Mathematiker bin ich es gewohnt, dass, wenn wir eine Frage über Jahre erfolglos bearbeiten, wir überlegen, ob es vielleicht besser wäre, sich mit einer anderen Frage zu befassen oder die Frage anders zu formulieren.
Tatsächlich gibt es eine weitere Frage, die wir stellen können. Wenn wir akzeptieren – und das müssen wir –, dass wir uns in einem Universum befinden, in dem wir beides finden, sowohl biologische Schönheit als auch tödliche Krankheitserreger, gibt es dann trotzdem Hinweise auf einen Gott, dem wir die Auswirkungen, unser Leben und unsere Zukunft anvertrauen können?

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diese Internetseite ist geschrieben, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen....(in Anlehnung an den Vers aus dem Johannesevangelium 20; 31)

 

sie ist in erster Linie für meine Freunde, Arbeitskollegen und Bekannten gemacht, die mich aus den Beschreibungen ganz bestimmt erkennen werden. Ich habe mit vielen noch nicht über mein neues Leben reden können. So Manchen habe ich einfach noch nicht so erwischt, daß es gepasst hätte, andere gehen mir aus dem Weg. Vielleicht ist auch einer dabei, der gerne was wissen wollte, aber sich nicht fragen traut? Dann bist Du hier richtig!

 

Wir Christen können uns nicht erlauben zu schweigen über den, der uns gerettet hat - und das ist Jesus. Einmal läuft für jeden die Zeit ab, danach gibt's keine Möglichkeit mehr sich für das Leben zu entscheiden. Deshalb schreibe ich das alles.


Johannes  5,24


Joh 5,24 Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.